Wer sich für den alten Orient und die alte Seidenstraße interessiert, hat wahrscheinlich die klassischen Höhepunkte im Iran bereist, wir auch jene in Zentralasien. Hier besonders empfehlenswert ist Usbekistan. In den letzten 50 Jahren haben die Archäologen sein Weltkulturerbe wieder herausgeputzt. Es hat sich ausgezahlt, der Tourismus boomt und man sollte das Land nicht unbedingt zur Hauptsaison bereisen. Unvergesslich bleiben die 4 großen M's - Moscheen, Minarette, Medresen und Mausoleen - die in allen Städten zugänglich sind. Die Karawanenstraßen haben wir 2018 von Taschkent über Samarkand, Buchara bis nach Chiwa, teilweise schon recht bequem im Afrasiab-Schnellzug bereist.
In Erinnerung bleiben die wunderschönen Denkmäler, ob in Samarkand, der Registan Platz mit seinen 3 Medresen, das Timur-Mausoleum oder die Nekropole Schah-i-Sinda, in Buchara das Kaljan Minarett, ein gewaltiges Machtsymbol, das die Herrscher auch als Hinrichtungsstätte benutzt hatten. Nicht weniger imposant aufgrund seiner strengen Musterung ist das Mausoleum des Samaniden Geschlechts aus dem 10 Jh in Buchara, oder die unvergessliche Dschuma-Moschee in Chiwa, die von 213 kunstvoll verzierten Holzsäulen getragen ist, ein Original alter Kunst aus dem 10-12Jh. Sie lässt dich staunen und fragen, warum sie nie von kämpferischen Reiterhorden, wie z B jenen von Dschingis Khan zerstört oder niedergebrannt wurde? Vielleicht hatten Dschingis Reiter ihre Pferde an die Säulen angebunden? Wahrscheinlich gab es damals rund um die kleine Oase ausreichende Holzressourcen. Es war durchaus üblich für Moscheen Säulen aus Holz zu verwenden. Heute gibt es in Usbekistan davon nur mehr wenige Beispiele, z.B. die Moschee in Chiwa und die Moschee in Kokand, im Ferganatal, deren 98 Säulen aus Sandelholz (Indien) wieder neu erglänzen. Sodien/Sogdier, ein vor-iranisches Reich, dessen Ausgrabungsreste in Samarkand (Afrasiab) und im Museum (Fresken 700 v C) in Taschkent zu sehen sind. Sie hatten ein hohes kulturelles Niveau, das östliche und westliche Einflüsse gleichermaßen aufnahm. Alexander der Große wird nach seiner Niederwerfung die Tochter Oxyartes', Prinzessin Roxane dort heiraten.
Unserem exzellenten Reiseleiter Asis ist zu danken, dass wir die usbekischen Schätze und Highlights nicht so schnell vergessen werden, wie auch manches Kleinod (die Papierfabrik) abseits der Hauptstraßen. Unterhalten hat er uns darüber hinaus mit vielen amüsanten Geschichten und Legenden, auch Witzen, die einen schon fast ausgestorbenen zentralasiatisch Charakterzug lebendig werden ließen. Nie auslassen durften wir die Duftnoten der Basare und die wohlschmeckende Küche Usbekistans. Wir tauchten in die Kultur des traditionellen Handwerks - wir Frauen lernten mit Begeisterung die Tradition alter Zuzanis schätzen - und so mancher Seidenschal, lokal gefertigt im Ferganatal, wurde zur Mitbringselbeute. Erwähnenswert auch die zahlreichen Begegnungen mit usbekischen Einheimischen,  auch Gruppen von jungen Leuten, die sich wiederholt nach unserer Herkunft erkundigten, und weil stolz auf das Erbe Timurs, gemeinsam mit uns vor dem Denkmal posieren wollten. Wer russisch spricht hat es noch leichter Kontakte zu schließen, und wird weil oft beschenkt durch die usbekische Gastfreundschaft, gerne wiederkehren. 
Taschkent (Museum),  Afrasiab Fresken 700 v Ch.
Taschkent (Museum), Afrasiab Fresken 700 v Ch.
Samarkand, Gur-i-Emir Mausoleum
Samarkand, Gur-i-Emir Mausoleum
Buchara, Samaniden Mausoleum
Buchara, Samaniden Mausoleum
Kokand Dschuma Moschee
Kokand Dschuma Moschee
Chiwa, Palast Tasch Hauli, Haremhof
Chiwa, Palast Tasch Hauli, Haremhof
Chiwa, Altstadt Bewohnerin
Chiwa, Altstadt Bewohnerin
Taschkent Metro Kuppel
Taschkent Metro Kuppel
Chiwa, Palastmauern
Chiwa, Palastmauern
Taschkent Metro
Taschkent Metro
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