Kirgistan - Tian Shan Berge zwischen China und Usbekistan
17 tägige Privatreise im Juni 2019. Sie nahm Ausgang in Bischkek, Hauptstadt Kirgistans, von wo wir 6 Personen mit Fahrer und unserer ausgezeichneten Reiseleiterin zuerst das historische Erbe in der Region um den Issyk Kol See besuchten. Im Nordosten nahe der chinesischen Grenze (Karakol) erlebten wir Reste des zaristisch-russischen Erbes, wie auch buddhistisch chinesische Einflüsse. Südlich des Issyk Kol haben wir die Filztradition des Landes besucht und uns dann den Hochtälern und Bergpässen angenähert, zweimal sind wir über 3400 Meter rauf und runter, dann über wunderbar-sanfte Almen gewandert, dabei neuerlich an prähistorische Petroglyphen vorbeigekommen. Zeit für Wanderungen und Zeit zum Seelebaumeln am See waren natürlich Teil unserer Reise. Hinunter über Pässe auf einen Besuch der größten zusammenhängenden Walnusswälder und weiter nach Osch, Grenzort zu Usbekistan, wo uns unsere usbekischer Führer (Tour Guide) abholten. Wir zogen weiter durchs fruchtbare Ferganatal, über Taschkent bis Samarkand- einfach ein wunderbarer Traum, den ich in einer neuen Form (2021) wiederaufleben lassen möchte.
.....In beiden Ländern gibt es etwa 120 Nationen, die heute in diesen jahrtausendelang umkämpften Territorien leben: viele sind erst in der Stalinzeit aus den Randregionen der Sowjetunion dorthin deportiert worden, bzw. „freiwillig“ selbst übersiedelt. Die willkürlich gezogenen Staatsgrenzen, erst seit der Wende relevant, führen immer wieder zu ethnischen, vor allem aber auf Zugang zu Wasser konzentrierten Konflikten: die Regelungen der beiden Flüsse Syr-Darya und Amur-Darya, die die Region Tadschikistan, Kasachstan, Kirgistan, Uzbekistan, Turkmenistan entwässern, wer welche Staudämme, welche Bewässerungskanäle, welche Wasserrechte bekommen soll, es ist schon seit dem Sowjetreiche in Zentralasien ein gravierendes politisches wie  offenes Ressourcenproblem. ...von gemessenen 3.500 $ pro Jahr, und diese bleiben weitgehend in den Händen einiger weniger, denn der Großteil der Bevölkerung ist arm: unsere Führerin verdient in ihrem Hauptberuf als Lehrerin etwa 200 €, ihre Schwester als Fachärztin in einer staatlichen Klinik 85 € (im Monat). Trotz niedrigerer Preise kämpfen die Menschen in Kirgistan schwer ums Überleben, das von den Tian-Shan-Bergen im Nordosten und dem Pamir im Süden mit über 4000 Metern von überall her mit strahlen weißen Berggipfeln bezaubernd eingerahmt wird, und westlich davon das uralte Kulturland Usbekistan, in dem einige der schönsten islamischen Bauwerke (Medresen, Mausoleen, Moscheen) stehen, dieser Kontrast bildete eine auch in Zentralasien einsame, wunderbare Komplementarität für mitteleuropäische Reisende. Hier die nomadischen Viehzüchter Kirgistans, von denen viele im Sommer die riesigen Hochalmen mit ihren Tieren (Kühe, Pferde, Yaks, Ziegen, Schafe) bevölkern, die fantastischen Weiten der Hochtäler mit Wiesen voller Edelweißteppiche, die Bergseen, wie der Isyk Köl  auf 1600 m, 11 mal so groß wie der Bodensee, und Son-Köl auf fast 3.000 m hoch mit mehreren Yurtencamps als Ausgangspunkt für wunderbare Wanderungen, die über 3300 m hohen Bergpässe, die Jahrtausende alten Felszeichnungen von Tieren, die Walnusswälder, Canyons und farbigen Schluchten, die an die amerikanischen Nationalparks (Bryce Canyon) erinnern – und dort die von den Nachkommen Dschingis Khans, Timor, Ulugbek und Babur im 14.-16. Jahrhundert errichteten Moscheen und Universitäten einer sesshaften Seidenstraßen-Kultur in Samarkand – all das bleibt unvergesslich.....
Bischkek, Moschee
Bischkek, Moschee
Burana Minarett
Burana Minarett
Felszeichnungen am Issyk Kol
Felszeichnungen am Issyk Kol
Karakol, alte russische Häuser
Karakol, alte russische Häuser
Kleefelder im Tal
Kleefelder im Tal
Zubereitung Abendessen Arslan Bob
Zubereitung Abendessen Arslan Bob
 In den Walnusswäldern bei Arslan Bob
In den Walnusswäldern bei Arslan Bob
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